Geschichte, Gegenwart und Zukunft

Nach der politischen Wende im Jahr 1989 mussten die ostdeutschen Wohnungsunternehmen die sogenannten Altschulden aus DDR-Zeiten übernehmen. Allerdings waren die kommunalen Wohnungsgesellschaften und die Wohnungsgenossenschaften nicht in der Lage, dauerhaft den erforderlichen hohen Kapitaldienst aufzubringen. Daher trat 1993 das Altschuldenhilfegesetz in Kraft. Durch dieses Gesetz konnten sich ostdeutsche Wohnungsunternehmen auf Antrag von ihren Altschulden bis auf einen Restbehalt von 150 D-Mark pro Quadratmeter Wohnfläche entlasten. Die Kosten übernahm der Erblastentilgungsfonds. Ziel war, die Kredit- und Investitionsfähigkeit der ostdeutschen Wohnungswirtschaft zu verbessern. Die Wohnungsunternehmen mussten sich verpflichten, im Gegenzug mindestens 15 % ihres Wohnungsbestandes, vorrangig an ihre Mieter, zu privatisieren.

Diese Verpflichtung betraf ebenfalls die Wohnungsgenossenschaft Güstrow eG (heute Allgemeine WohnungsbauGenossenschaft Güstrow - Parchim und Umgebung eG) und die Wohnungsgenossenschaft Bützow eG. Es stellte sich schnell heraus, dass eine Einzelprivatisierung an die Mieter in dem gesetzlich vorgegeben Zeitfenster und der erforderlichen Größenordnung unrealistisch war. Daher entschieden sich diese Genossenschaften dafür, die Gründung einer Wohnungsgenossenschaft zu initiieren, die aufgrund ihrer Satzungsausgestaltung eigentumsorientierten Charakter aufwies und somit als gesetzlich zulässige Käuferin auftreten durfte.

Am 20.11.1996 fand die Gründungsveranstaltung unserer WohnungsBauGenossenschaft Nord e.G. in Güstrow statt. Danach erwarb unsere Genossenschaft größere Wohnungsbestände von der Güstrower und Bützower Wohnungsgenossenschaft, die damit ihre Privatisierungsverpflichtungen erfüllten.

Der Erfolg dieses Models veranlasste die Wohnungsgenossenschaft Bad Doberan e.G. (heute AWG Bad Doberan eG) im Jahr 1998 ihren gesamten Wohnungsbestand in Neubukow in die Hände unserer jungen Genossenschaft zu geben, um damit ebenfalls die Altschuldenentlastung in Anspruch nehmen zu können.

Im Jahr 2008 erwarb die WBG Nord e.G. in Neubukow im Panzower Weg ein weiteres Wohngebäude mit 24 Wohnungen. Die damaligen Mieter eines privaten Unternehmens traten ebenfalls unserer WohnungsBauGenossenschaft als Mitglied bei.

Wir freuen uns, dass wir nach nunmehr über 25 Jahren erfolgreicher Entwicklung unserer Genossenschaft mit einer hohen Liquidität, einer geringen Verschuldung und einer bilanziellen Eigenkapitalquote von 60 % über eine sehr stabile ökonomische Basis verfügen.

Unsere Genossenschaft investiert jährlich über 700.000 € aus eigenen Mitteln in die Instandsetzung, Instandhaltung und Modernisierung unserer Wohnungen. Dazu kamen in den vergangenen Jahren erhebliche Mittel für sogenannte aktivierungspflichtige Modernisierungen, wie z.B. Aufzugsanbauten und energetische Fassadenmodernisierungen. Im Jahr 2012 konnten wir unseren ersten Neubau an unsere Mitglieder übergeben.

Der konsequente Schuldenabbau in Verbindung mit der Ausnutzung des derzeit niedrigen Zinsniveaus hat dazu geführt, dass wir heute nur noch 3 % unserer Mieteinnahmen für Zinszahlungen aufwenden müssen. Aufgrund weiterer hoher planmäßiger Tilgungen und vorgesehener weiterer Sondertilgungen wird sich dieser Wert weiter verbessern.

Unsere Genossenschaftsmitglieder profitieren von dieser Sicherheit und ihnen sind dadurch langfristig günstige und stabile Mieten garantiert.

Als besonders vorteilhaft erweist sich die Tatsache, dass wir als kleine Genossenschaft, anstatt Anonymität, den persönlichen Kontakt zwischen Genossenschaftsmitgliedern, Aufsichtsrat, Vorstand und Mitarbeitern pflegen.

In unserer Genossenschaft sind derzeit ein Aufsichtsrat, bestehend aus vier Mitgliedern, ein Vorstand, bestehend aus einem hauptamtlichen und einem nebenamtlichen Mitglied, drei kaufmännische Mitarbeiterinnen, zwei Hauswarte in Vollzeit und zwei geringfügig beschäftigte Hauswarte tätig.

Unsere Geschäftspolitik der weiteren Entschuldung bei gleichzeitig hohen Investitionen in die Qualität unseres Wohnungsbestandes, eine ständige Verbesserung unserer Servicequalität und das Engagement von Aufsichtsrat, Vorstand und Mitarbeitern garantiert eine positive Zukunft unserer Genossenschaft zum Wohle unserer Mitglieder.

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