26. ordentliche Mitgliederversammlung

Der Vorstand berichtete über das Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses 2020 durch die Wirtschaftsprüfer des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. Unserer Genossenschaft wurde erneut ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt und die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung wurde festgestellt.

Der Aufsichtsratsvorsitzende, Hartmut Reimann, berichtete über die Tätigkeit des Aufsichtsrates und dankte dem Vorstand und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die sehr guten Ergebnisse.

Vorstand und Aufsichtsrat wurden entlastet.

Es fanden die turnusmäßigen Wahlen für den Aufsichtsrat statt. Herr Holger Becker wurde wieder in den Aufsichtsrat gewählt.

Der Vorstand berichtete über das Geschäftsjahr 2021 und gab einen Ausblick in die Zukunft. Er bedankte sich bei den Aufsichtsratsmitgliedern für die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit sowie insbesondere bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den fleißigen und engagierten Einsatz zum Wohle unserer Genossenschaft.

Das Geschäftsjahr 2021 schloss mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 447 T€ ab.

Die Mitgliederversammlung beschloss die Einstellung des Jahresüberschusses in die Rücklagen. Dadurch erhöht sich die Eigenkapitalquote unserer Genossenschaft auf 62 %.

Auszug aus dem Bericht des Vorstandes:

Zum 01. Januar 2021 beliefen sich die Kreditverbindlichkeiten bei Banken noch auf 4,9 Millionen Euro. Zum 31. Dezember 2021 betrug dieser Wert dann nur noch 4,6 Millionen €. 327 T€ wurden im vergangenen Geschäftsjahr getilgt.

Die Zinszahlungen im Jahr 2021 beliefen sich auf ca. 72 T€. Im Jahr 2020 waren es noch 77 T€. Das entspricht einer Einsparung von 5 T€, nachdem wir in den Vorjahren schon 10 bzw. 32 T€ weniger Zinsen zahlten. Der Anteil der Zinsen an den Netto-kalt-Mieteinnahmen lag bei 3,2 %.

Unsere Genossenschaft verfügte im Geschäftsjahr 2021 stets über eine ausreichende Liquidität, so dass sämtliche Zahlungsverpflichtungen pünktlich beglichen und etwaige Skontoabzüge vorgenommen werden konnten.

Die Durchschnittsmiete (netto/kalt) unserer Genossenschaft liegt mit 4,73 €/m² Wohnfläche deutlich unter dem Wert in Mecklenburg-Vorpommern.

Besonders erfreulich hat sich, wie auch schon in den Vorjahren, die Vermietungssituation im Geschäftsjahr 2021 entwickelt. Wir konnten trotz der Coronakrise den sehr guten Wert aus dem Jahr 2020 nochmals verbessern.

Im gesamten Jahr 2021 hatten wir lediglich 1,1 % leerstandbedingte Mietausfälle. 2020 waren es noch 2,3 %, 2019 5 % und 2018 7,7 %. Der Leerstand der Wohnungsunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern betrug im Landesdurchschnitt übrigens ca. 6 %.

Unsere Jahres-netto-kalt-Mieteinnahmen sind in den letzten drei Jahren um 250 T€ angestiegen. Das entspricht einer Steigerung um etwa 13 %.

Ab dem 1.7.2022 haben wir an unserem Standort in Neubukow sogar Vollvermietung.

Im Geschäftsjahr 2021 wurde mit 806 T€ wiederum eine außerordentlich hohe Summe für die Instandhaltung und Modernisierung unserer Wohnungsbestände verausgabt. Das entspricht ca. 20 €/m² Wohnfläche und liegt deutlich über dem Landesdurchschnitt in Mecklenburg-Vorpommern, der ca. 17 €/m² beträgt.

Größere Maßnahmen waren dabei insbesondere die Sanierung der Balkonanlage im Rühner Landweg in Bützow, die Erneuerung der Elektrosteigestränge in den Hausfluren der Gebäude Fritz-Reuter-Rind 19 – 21 und 16 – 18 in Neubukow mit anschließender malermäßiger Neugestaltung der Treppenhäuser incl. partieller Wandbefliesung in den Eingangs- und Kellerniedergangsbereichen. Außerdem wurden dort energiesparende LED-Hausflurbeleuchtungen installiert.

Der Großteil der Gelder floss in die Renovierung und Modernisierung von Leerwohnungen vor der Neuvermietung, was nicht nur zur Leerstandsreduzierung beigetragen hat, sondern auch die Wohnqualität und vor allem die Sicherheit (Stichwort: Einbau neuer Elektroanlage) deutlich erhöht hat. Natürlich ist der Mietpreis für diese umfangreich modernisierten Wohnungen dann auch entsprechend höher. Durch diese Neuvermietungszuschläge haben wir innerhalb der letzten 3 Jahre unsere Mieteinnahmen um über 10 T€ pro Monat erhöhen können, und zwar, und das ist uns ganz wichtig, ohne bei den Bestandsmietern auch nur einen Cent Mieterhöhung vorgenommen zu haben.

Am 31.12.2021 hatten wir 718 Mitglieder (Vorjahr 729 Mitglieder). Die Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder beliefen sich zum Bilanzstichtag auf ca. 925 T€.

Unsere Genossenschaft wurde im vergangenen Jahr sowie auch in den Vorjahren von einem hauptamtlichen und einem ehrenamtlichen Vorstandsmitglied gemeinsam geleitet.

Weiterhin waren 3 kaufmännische Mitarbeiterinnen, Frau Fröhlich, Frau Lenz und Frau Schröder sowie 4 Hauswarte, Herr Rodat, Herr Silz, Herr Rückert und Herr Rosenow für unsere Genossenschaft tätig.

Es sind 4 Aufsichtsratsmitglieder bestellt. Herr Reimann aus Güstrow als Vorsitzender, Frau Rosentreter aus Neubukow als Stellvertreterin, Herr Becker aus Güstrow und Herr Eibl aus Bützow. Damit ist eine paritätische Zusammensetzung des Aufsichtsrates gewährleistet, die unsere drei Standorte repräsentiert.

Auch unsere Genossenschaft ist von den Auswirkungen der Coronapandemie leider nicht verschont geblieben. Viele Mitglieder haben unter Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit zu leiden. Gerade am Standort Neubukow haben wir zahlreiche Mitglieder, die im besonders betroffenen Hotel- bzw. Gastronomiebereich tätig sind. Trotz Corona waren wir, natürlich unter Beachtung der strengen Hygienevorschriften, in unseren weiterhin geöffneten Büros in Güstrow und Neubukow für unsere Mitglieder ununterbrochen persönlich vor Ort.

Die Gesamteinschätzung für das vergangene Geschäftsjahr fällt insgesamt sehr positiv aus und wir blicken auf ein erfolgreiches 2021 zurück.

Am 20.11.1996 wurde unsere Genossenschaft gegründet, so dass wir im vergangenen Jahr unser 25-jähriges Jubiläum begehen konnten. Aufgrund der Coronapandemie mussten wir leider auf Feierlichkeiten verzichten. Stattdessen haben wir uns quasi selbst beschenkt, in dem wir in unserem Jubiläumsjahr die besten ökonomischen Kennzahlen seit Bestehen der Genossenschaft vorweisen können. Wir hatten den niedrigsten Leerstand, die höchsten Mieteinnahmen, die geringste Verschuldung, die höchste Eigenkapitalquote (von 14 auf 62 %) und die höchste Liquidität in unserer 25-jährigen Geschichte. Wir können mit Recht stolz sein auf diese Entwicklung und es ist ein Verdienst von fleißiger und engagierter Arbeit der in diesem Zeitraum tätigen Mitarbeiter sowie Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder. Insbesondere ist unser langjähriges Vorstandsmitglied, Herr Wrobel, zu nennen.

Aufsichtsrat und Vorstand haben den 10-Jahres-Wirtschafts- und Finanzplan beschlossen.

Unser Hauptziel ist die Vermeidung von Mieterhöhungen. Das ist in dieser Zeit mit hohen Inflationsraten nicht selbstverständlich.

Für das Geschäftsjahr 2022 und die Folgejahre haben Aufsichtsrat und Vorstand die Beibehaltung des sehr hohen Niveaus im Bereich Instandhaltung und Instandsetzung mit jährlich ca. 600 T€ beschlossen. Das ist, auch im Vergleich mit anderen Wohnungsunternehmen in unserer Größe, ein erheblicher Betrag.

Unsere Genossenschaft hat in der Güstrower Nordstadt an der Ahornpromenade ein ca. 3.100 m² großes Baugrundstück erworben. Wir planen dort die Errichtung von 20 barrierefreien Wohnungen. Die Planungen sind abgeschlossen und die Baugenehmigung liegt vor. Über den Baubeginn werden wir demnächst entscheiden.

Aufgrund der jährlichen planmäßigen Tilgungen unserer Kredite wird sich der Wert, den wir für den Kapitaldienst an die Banken zahlen, also die Zins- und Tilgungszahlungen, weiter verbessern. Dennoch sind auch in Zukunft jährlich ca. 400 T€ für diesen Kapitaldienst aufzuwenden. Das entspricht in etwa 25 % unserer Mieteinnahmen, die an die Banken abgeführt werden müssen. Aufgrund wieder ansteigender Zinssätze muss weiterhin besonderes Augenmerk auf die Fortsetzung der Entschuldung gelegt werden.

Grundsätzlich soll unsere zukünftige Geschäftspolitik auch weiterhin durch folgende Kernaussagen gekennzeichnet sein:

• keine Mieterhöhungen

• bestmöglicher Service für unsere Mitglieder

• ständige Verbesserung der Wohnqualität durch hohe Investitionen

• gepflegte Wohngebäude und Außenanlagen

• weitere Entschuldung

• altengerechter Neubau

Die WohnungsBauGenossenschaft Nord ist ökonomisch stabil und gut gerüstet für die Zukunft. Unsere Mitglieder in Güstrow, Bützow und Neubukow haben die Gewissheit auch in Zukunft gut, sicher und günstig wohnen zu können.